Mister Iron und Miss Steel (German Edition) by Kera Jung

Mister Iron und Miss Steel (German Edition) by Kera Jung

Autor:Kera Jung [Jung, Kera]
Die sprache: deu
Format: azw3, epub
ISBN: 9783945164648
Herausgeber: A.P.P. Verlag
veröffentlicht: 2014-08-17T22:00:00+00:00


»Was?«, haucht Jane, die versucht, sich aufzusetzen und jämmerlich versagt.

»Pelikane!« Richard, mit frischem Adrenalin versorgt, gelingt es, sich aufzurichten, seine rissigen Lippen sind zu einem grausig anmutenden Lächeln verzogen.

»Die gottverdammten Pelikane!«

Zweifelhafter Sieg

Richard

Primär betrifft es nicht die Pelikane ... doch der Zusammenhang stimmt.

Leider hat Richard zu viel Atemnot, um Jane dies ausgiebig zu erläutern, stattdessen deutet er nur zu dem Affen, der sich ihnen langsam nähert.

Allerdings ist dem die Anwesenheit der Zweibeiner nicht verborgen geblieben. Er beäugt sie kritisch, tänzelt ein wenig nach links, schlägt einen Purzelbaum, stößt ein hohes Meckern aus und sprintet wieder zurück an seinen Ausgangspunkt.

»Was will er?«, erkundigt Jane sich rau.

»An seinen Wasservorrat«, bemerkt Richard, der ebenfalls mit Heiserkeit geschlagen ist.

Endlich regt sie sich in seinen Armen und sieht ihn aus geschwollenen Augen an. »Was?«

Richard nickt, ohne den Blick von dem Vieh zu nehmen. Nebenbei tastet er nach Janes Hand und zieht sie mühsam auf die Beine, während er gleichzeitig selbst aufsteht. »Komm!«, sagt er leise.

Widerstandslos lässt sie sich hinter die Felsen ziehen, derweil Richard auf die Blödheit des Tieres hofft, was sich bald als ziemlich dumme Gemütsregung erweist. Denn das vermeintlich hirnlose Geschöpf, das nur auf seine Instinkte hört, ist sogar verdammt clever …

... und argwöhnisch.

Gefühlte Ewigkeiten verharrt es an Ort und Stelle und starrt zu den beiden hinüber, ohne dass es sie tatsächlich sehen kann.

»Was, wenn wir ihn nicht täuschen können?«, wispert Jane, deren Hand seine fest und leicht verkrampft hält.

Gleichmütig hebt er die Schultern. »Dann sind wir tot.«

»Kannst du nicht wenigstens lügen?«

Doch er antwortet nicht, sondern hat nur Augen für das Tier.

Es tänzelt vor, hüpft zurück, glupscht in ihre Richtung und rennt um ganze zehn Meter in die Wüste – weg von ihnen. Keine Anstalten sind zu erkennen, dass es sich zur Abwechslung mal vorwärts bewegen will.

Ohne es zu wissen, flehen inzwischen beide. »Komm schon! Nun komm schon!«

Unaufhörlich formen Janes rissige Lippen die Worte. Sie greift auch nach Richards anderer Hand, presst zu, als hinge ihr Leben davon ab, und noch ein wenig fester, als ihr vermutlich aufgeht, dass diese Einschätzung sogar verdammt korrekt ist.

* * *

Afrikanische Wüstenbewohner hätten die beiden mit Sicherheit aufklären können:

Geduld ist hier oberstes Gebot. Die Uhren laufen in diesem Landstrich anders, schon, weil niemand einen Zeitmesser besitzt. Hektik – wie auch immer geartet – ist nicht existent und in diesen Klimaverhältnissen keineswegs ratsam.

Während sie wie zu Statuen erstarrt verharren, fällt Richard die Salzfalle ein, in welcher der Afrikaner in dem Film das Tier zuvor gefangen hatte. Diesen Teil musste er auslassen, weil sie doch glatt den Salzstreuer im Jet vergessen haben.



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